Historie 1791 – 1899

Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr in Roßbach von 1791 bis 1899

17.08.1791

In einem alten Register des damaligen Schultheißen Johan Peter Stöcker vom 17.08.1791 steht geschrieben: “Unterthanen, so neu zuziehen, müssen in die Gemeinde einen ledernen Eimer anschaffen!“

Dieser Satz kann wohl als die erste urkundliche Erwähnung des Roßbacher Feuerlöschwesens gewertet werden. In dieser Zeit waren alle männlichen Bewohner des Dorfes verpflichtet im Falle eines Brandes zu helfen.

Das Löschwasser musste in Ledereimern zur Brandstelle getragen werden, bzw. man bildete eine Menschenkette zwischen der Wasserentnahmestelle (Bach, Teich oder Brunnen) und der Brandstelle.

Sicherlich konnte dann wohl auch nur ein sehr kleiner Bereich des brennenden Anwesens mit dem ausgekippten Wasser erreicht und abgelöscht werden.

Wenn man zudem bedenkt wie und woraus zur damaligen Zeit die Häuser gebaut waren, wird auch klar, warum Brände früher zu regelrechten „Brandkatastrophen“ in den Dörfern und Städten führten.


1799 

Im Jahr 1799 gab es in Roßbach 50 solcher ledernen Eimer.


1825

Im Jahr 1825 kaufte die Gemeinde Roßbach zusammen mit der Nachbargemeinde „Ellingerode“ eine „Handdruckspritze“ von der Firma Henschel. 

Roßbach musste hierfür, wie die noch erhaltene Originalquittung besagt, anteilig „80 Thaler“ bezahlen. Die Pumpe wurde überörtlich eingesetzt.

Das Löschwasser musste mit den bereits erwähnten Ledereimern zur Pumpe gebracht werden; diese wurde mit Muskelkraft bedient.


1852

Einteilung von Löschmannschaften (allgemeine Löschpflicht):

In Roßbach gab es 84 Häuser, deren männlichen Bewohner zum Ausrücken in drei Löschgruppen eingeteilt wurden:

Beim ersten Mal:Haus-Nr.    1  –  27
Beim zweiten Mal:        Haus-Nr.  28  –  54
Beim dritten Mal:          Haus-Nr.  55  –  84

1853

Bei einer Gemeinde-Visitation des Landratsamtes im Jahr 1853 wurde das Feuerlöschwesen zum ersten Mal etwas geordnet:

  1. Alle 3 Monate wird in den Häusern eine „Feuervisitation“ durchgeführt.
  2. Die männlichen Bewohner der 84 in Roßbach bestehenden Wohnungen wurden in „Löschmannschaften“ eingeteilt.

Ihnen standen als Hilfs- und Löschgeräte zur Verfügung: Eine Handdruckspritze und 54 Ledereimer (beides im Spritzenhaus gelagert) sowie zwei Feuerleitern mit Stachelbeschlag und zwei Einreißhaken (diese an einem Privathaus, der ehemaligen „Ruhl’schen Schmiede“ aufgehängt).

Vorhandene Löschgeräte:

  • Eine Spritze , gemeinsam mit Ellingerode
  • 54 Ledereimer, gelagert im Spritzenhaus
  • 2 Feuerleitern mit Stachelbeschlag
  • 2 Feuerhaken


20. Mai  1860

Im Jahr 1860, in den Abendstunden des 20. Mai, wurde Roßbach von einer ungeheuren Hochwasserkatastrophe heimgesucht.

Hinweis Tafel an der Kirche in Roßbach

Auch das Spritzenhaus wurde mitgerissen; es stand in der heutigen „oberen Bachstraße“, gegenüber dem Anwesen Dräbing.

Aus diesem Grund wurde ein neues Spritzenhaus an höher gelegener Stelle gebaut, auf dem „Kleinen Berg“, oberhalb der heutigen Schreinerei Steinfeld im Bergweg.

Selbstverständlich geschah dies in Eigenleistung der Roßbacher Bürger; oder in „Hand- und Spanndienst“, wie man damals sagte.


1865

Eine neue, von Pferden gezogene Pumpe, kam im Jahr 1865.

Eine „Hand-Saug-Druckspritze“ wurde von der Gemeinde angeschafft. Diese neue Pumpe saugte das Löschwasser, im Gegensatz zur Alten, selbst aus dem Bach an.

Jedoch durfte die Brandstelle nicht allzu weit von der Wasserentnahmestelle entfernt sein, denn das Pumpen erfolgte mit Muskelkraft.


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